06. - 07.07.2019
Dozentin: Iris Jahin Gehl
Grundlagen der "Cranio-Sacralen Körpertherapie im Veterinärbereich" Teil 1
Die Craniosacrale Therapie hat ihren Ursprung in der Osteopathie, die von Dr. Andrew Taylor Still (1828 - 1917) begründet wurde. Einer seiner Schüler, Dr. William Garner Sutherland D.O. (1873 - 1954) entwickelte die "craniosacrale Osteopathie". Kern seiner Forschungsarbeit war, dass die Schädelknochen entgegen bisheriger Meinung ein Leben lang gegeneinander beweglich bleiben und er erkannte das craniosacrale System (CSS) als oberstes Steuerorgan des Körpers, welches diesen auch mit seinen Seelenkräften verbindet. Für ihn ist das CSS das "Primär respiratorische System" - der "Breath of Life". Dr. John E. Upledger (geb. 1931) konnte mittels Lasermessungen schließlich die Bewegungen in den Suturen (= Schädelknochennähte) nachweisen.
Das CSS bezeichnet die funktionelle Einheit von Cranium (Schädel) und Sacrum (Kreuzbein), die durch die Wirbelsäule miteinander verbunden sind. Im Gehirn, dem Rückenmarkskanal und um die großen abgehenden Nerven befinden sich die Hirnhäute, in denen das Hirnwasser (Liquor) fließt. Dabei füllen und leeren sich rhythmisch 4 Ventrikel (Hohlräume) im Gehirn und die Ampulle am Kreuzbein. Der Liquor dient als Stoßdämpfer und zum Schutz des Gehirns und des Nervensystems, versorgt dieses mit Nährstoffen und sorgt für den Abtransport von Schlackestoffen. Somit ist das CSS vergleichbar mit dem Blutkreislauf- und dem Lymphsystem, folgt aber einem eigenen Rhythmus. Dieser Rhythmus wird vom Therapeuten ertastet und bewertet.
Da das CSS in enger Wechselbeziehung zum Nerven-, Gefäß- und Lymphsystem, wie auch zum Hormon-, Atmungs-, Muskel- und Skelettsystem steht, erklärt sich, dass Störungen im CSS schwerwiegende und oft schädigende Auswirkungen auf alle Körpersysteme haben können und umgekehrt Krankheiten oder Fehlfunktionen die rhythmische Harmonie und den Fluss im CSS beeinträchtigen können. Bei der biodynamischen Craniosacral-Therapie (Franklyn Sills, geb. 1947), die hier gelehrt wird, fungiert der Therapeut als Begleiter und Unterstützer, der durch sanfte Berührung die Selbstheilungskräfte aktiviert und eine Wiederanbindung des Körpers an den gesunden Teil des Systems, die genetisch verankerte Information von Gesundheit, ermöglicht. Somit verstärkt er lediglich die autoregulativen Kräfte des Systems und das System entscheidet selbst, welche Korrekturen wie integriert werden können. Dadurch können keine unerwünschten Nebenwirkungen verursacht werden. Indikationen: Durch die Anbindung des CSS an den Gesamtorganismus ist die craniosacrale Therapie bei nahezu jeder Art von Störung, egal auf welcher Ebene, indiziert.
Grundlagen der "Cranio-Sacralen Körpertherapie im Veterinärbereich" Teil 2
06.09.2019 bis 08.09.2019
Dozentin: Iris Jahin Gehl